Gemeindebrief

Die Gestaltung des Gemeindebriefes
im Wandel der Zeit

Erinnern Sie sich noch an die (meist blassgelben) Faltblätter im A4-Format? Sie begleiteten die Wicherngemeinde in den Siebziger und Achtziger Jahren.

Zu dieser Zeit dominierten die Redaktionsarbeit noch Schreibmaschine, Schere und Klebetube. Erst Mitte der Neunziger Jahre hielten PC und Drucker Einzug in die Entstehung des Wichern-Gemeindebriefes. Aber weiterhin wurden Fotos mühsam vom Dienstleister gerastert und Grafiken ausgeschnitten und in die Ausdrucke geklebt, bevor sie zur Druckerei gingen.

Und dann kam im Herbst 1997 die große Umstellung auf das handliche und "heftartige" A5-Format. Plötzlich war mehr Platz auch für längere Artikel da. Von Anfang an gruppieren sich die Gottesdienste und die Einladungen und Termine als "Service-Teil" um die Mittelseite, die sich beim Suchen fast von alleine aufschlägt. Bilder werden nun eingescannt und direkt mit den Druckvorlagen ausgedruckt. Aber noch immer geht eine Papierversion als Vorlage in die Druckerei. Für den Umschlag etabliert sich das bekannte blassgelb.

Mit der Jahrtausendwende wechselt auch unsere Erscheinungsweise. Nicht mehr monatlich, sondern alle zwei Monate erscheint nun ein dafür dickeres Heft. Damit sinken zwar die Druckkosten, dafür steigt der Aufwand in der Planung: Einladungen und Termine müssen nun mit ein Vorlauf von bis zu einem Vierteljahr feststehen. Aber insgesamt steigt auch der Anteil der Artikel im Verhältnis zu den reinen Ankündigungen.

Mit dem Jahr 2004 kommt der Zusammenschluss der Radeland- und der Wicherngemeinde. Nicht nur zwei eigenständige Gemeinden sollen zusammenwachsen, auch aus zwei Heften will nun eines werden. Unterschiedliche Vorstellungen treffen in langen Diskussionen aufeinander. Fest steht: Alle werden auf gewohntes Verzichten müssen. Klar ist aber auch bald: Es soll etwas wirklich Neues entstehen.

Und so entwickelt sich in langer und kreativer Arbeit das umfassendste neue Layout seit der Umstellung auf das A5-Format. Vieles von dem, was noch heute unseren Gemeindebrief ausmacht, entstand an langen Winterabenden 2003/2004.

Ein kleines Beispiel für den Aufwand auch in den Details: Es wurden Pinselstriche mit dem Tuschkasten gemalt, eingescannt und am Computer bearbeitet bis sie schließlich als Hintergrund-Kreuze der Überschriften dienen konnten. Der gesamte Service-Teil wurde grafisch und inhaltlich komplett neu gestaltet. Und natürlich wurde aus vielen Fotos, die das Umfeld unserer neuen gemeinsamen Gemeinde aus Wald, Wasser und Natur zeigen, ein aufwändiges Titelbild gestaltet.

Schon damals liebäugelte die Redaktion mit einem farbigen Druck des neuen Titels. Aber 2004 war der Preis für einen Vierfarbdruck noch exorbitant, und so prägte dieser Titel die folgenden Jahre in schwarzweiß auf einem nun leuchtend gelben Umschlag das Aussehen des Gemeindebriefes der neuen Wichern-Radelandgemeinde.

Ein Wechsel der Druckerei und allgemein immer bessere Druckverfahren zeigten sich auch in einer immer besseren Qualität des Druckergebnisses. War die Wiedergabe von Fotos anfangs noch oft ein Glückspiel zwischen schwarzen Schattenrissen und indifferentem, grauen Nebel, wurden Bilder nun zum wichtigen Gestaltungselement. Inzwischen ging auch kein Papier mehr als Druckvorlage in die Druckerei, sondern das Heft machte sich in elektronischer Form auf den Weg zum Druck.

Der technische Fortschritt sorgte dann 2011 auch dafür, dass ein jahrelanger Traum doch noch in Erfüllung ging: Die Preise für einen farbigen Druck unterschieden sich nur noch geringfügig vom Schwarzweiß-Druck, so dass wir erst den Umschlag farbig drucken ließen und inzwischen ein durchgängig buntes Heft produzieren können.

Der Sommer 2012 brachte dann eine Anpassung der Gestaltung mit sich: Es dominierte nun auch im Gemeindebrief das "Wichern-Radeland-Grün" als Kennzeichen unserer Gemeinde, das so schön unsere Lage am Spandauer Forst symbolisiert. Neben dem "neuen Anstrich" wurden einheitlich neue, gut lesbare aber auch charakteristische Schriftarten verwendet.

Eine große Änderung vollzog sich (hoffentlich) gänzlich unbemerkt von Ihnen. Die grafisch immer aufwändigere Gestaltung des Gemeindebriefes hatte die Herstellung mit Hilfe einer Textverarbeitung schon längst an ihre Grenzen (und den Layouter das eine oder andere Mal an den Rand der Verzweiflung) gebracht. Verschwindende Bilder, umherspringende Umbrüche, unsichtbarer Text und nur noch teilweise reproduzierbare Effekte ließen die Endphase jeder Ausgabe zum Geduldsspiel werden. Jedes noch einzufügende Komma im fertig gesetzten Dokument erzeugte schwitzige Finger.

Im Jahr 2013 vollzog sich dann der Wechsel auf ein echtes Layoutsystem. Nach zwei Wochen Vollzeitbeschäftigung war der Umzug vollzogen: Alle Vorlagen und Formate waren im Layoutsystem umgesetzt und die erzeugte Testausgabe sah aus wie das bereits erschienene Original.

Mit der neuen Technik ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Gestaltung. Seien Sie mit uns gespannt, wohin der Weg uns gemeinsam als Redaktion und Leser noch führen wird.